Die Geschichte
der evangelischen Pfarrgemeinde Feld am See
Die evangelische Kirche damals
von innen
Eine Postkarte von damals
Der Blick über den See
Die evangelische Kirche damals
in Feld am See
Eislaufen am Brennsee 1925
Die evangelische Kirche im Hintergrund
Das Pfarrhaus - diente auch zum Schulunterricht
So hat sich das Pfarrhaus
im Laufe der Jahre verändert
Die Konfirmanden und ihr Pfarrer
Blick auf den See mit der evangelischen Kirche im Hintergrund
Die evangelische Kirche sticht immer heraus :)
Glockenweihe 1952
Volksschüler vor der VS in Feld am See
Die Bibel
11. Oktober 1981
BPR Dr. Kirchschläger bei der Einweihung der evang. Kirche in Afritz
Die Kirche heute von innen
Die Orgeln in der
evangelischen Kirche Feld am See
Die evangelische Kirche heute
Der heutige Blick über den See
Die Geschichte
- 16.Jahrhundert:
Die Lehren der Reformation Martin Luthers verbreiteten sich auch in Kärnten. Das Land wurde lutherisch.
- 17. und 18. Jahrhundert:
Die Gegenreformation (Ferdinand II) zieht übers Land. Viele Lutherische wurden des Landes verwiesen, andere zogen sich in den Geheimprotestantismus zurück.
- 1781 Toleranzpatent Kaiser Joseph II:
Die Evangelischen erhielten das Recht einer privaten Religionsausübung mit Einschränkungen.
- 1783 Gründung der Pfarrgemeinde Feld am See; Schulen
Die Pfarrgemeinde reichte vom Millstätter See bis über die Turrach nach Stadl an der Mur in der Steiermark; von der Millstätter Alpe bis zur Arriacher Klamm. Sie zählte ungefähr 1700 Seelen. Kauf eines alten Bauernhauses als Pfarrhaus und Errichtung eines hölzernen Bethauses. Einrichtung von evangelischen Schulen in Afritz, Feld am See und Wiedweg.
- 1787 - Bau der Kirche in Feld am See als Bethaus:
"Unter JOSEPH den Zweiten, Deutschlands gnädigem Kayser, dem Vater der weisen Religionsduldung, ward dieses Bethaus zur Beförderung der evangelischen Christenthumslehre errichtet im Sechsten Jahr der hiesigen Toleranz 1787" (Inschrift an der Decke der Kirche)
- 1844 - Bau der Kirche in Wiedweg
- 1852 - Kirchturmbau in Feld am See:
Der erste Turm, der in Kärnten zu einem Bethaus dazugebaut wurde.
- 1881 - Pfarrhausneubau in Feld am See
- 1902 - Wiedweg - Tochtergemeinde von Gnesau:
Der erste Schritt zur Gründung neuer Pfarrgemeinden auf dem Gebiet der Muttergemeinde Feld am See.
- 1939 - Bau der Kirche in Bad Kleinkirchheim:
Diese Kirche wurde nach einem Holzschnitt von Lobisser errichtet.
- 1952 - Wiedweg/Bad Kleinkirchheim wird eigene Pfarrgemeinde
- 1953-1954 - Radenthein:
Radenthein wird eigene Pfarrgemeinde. Kirche und Pfarrhaus werden errichtet und eingeweiht.
- 1981 - Bau der Kirche in Afritz am See - „Jubiläumskirche 1981“
In Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger wird die Kirche eingeweiht.
- 2007 – Innenrenovierung der Evangelischen Kirche in Feld am See
- 2014 – Übertragung eines Fernsehgottesdienstes in ZDF und ORF aus Feld am See
- 2015 – Erweiterung des Pfarrhauses in Feld am See
- 2016 – Das offizielle Jubiläumslutherbier 500 Jahre Reformation für ganz Österreich kommt aus der SHILLING Brauerei
- 2018 - Michael Guttner ist 30 Jahre Pfarrer in Feld am See
- 2021 - 40 Jahre "Jubiläumskirche 1981" in Afritz am See
- 2021 - Übertragung Weihnachtsgottesdienst am 24.12.2021 in ORF aus Feld am See
- 2022 - Übertragung des Kirchweihfestgottesdienstes am 11.09.2022 in ORF aus Feld am See mit Bischof Michael Chalupka
Die Pfarrer der Gemeinde:
1. Matthäus Knopf: 1783-1788, 2. Tobias Tiefbrunner: 1789-1794, 3. Johann Clarner: 1795-1812, 4. Philipp Georgii: 1812-1815, 5. Johann Voigt: 1815-1823, 6. Johann Tschurl: 1824-1865, 7. Christof Tillian: 1866-1901, 8. Hans Tillian: 1902-1946, 9. Othmar Frick: 1946-1952, 10. Ernst Guttner: 1953-1988, 11. Michael Guttner: seit 1988
Aus der Statistik des Jahres 2023:
Taufen: 37
Konfirmanden: 20
Trauungen: 17
Eintritte: 3
Austritte: 24
Beerdigungen: 28
Gemeindemitglieder mit Stand 31.12.2023: 2001
Weitere Informationen finden Sie
Unsere Kirchtumsglocken
„Die Glocken sprechen ihre eigene Sprache“. Alte Traditionen stehen hinter der Reihenfolge des Geläuts. In unserer Pfarrgemeinde gibt es das Morgen- Mittag- und Abendgeläut in einer gewissen Abfolge. Die Glocken rufen uns zum Gebet an den dreieinigen Gott. So wird beim Tagzeitgeläut mit zwei Unterbrechungen drei Mal geläutet. Und stets sind es 33 Schläge. Also insgesamt 99 Schläge der Glocken am Morgen, zu Mittag und am Abend - eine Besonderheit bei uns – zu keiner bestimmten Uhrzeit, sondern bei Einbruch der Dämmerung.
Eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst wird mit einem dreiminütigen Läuten der großen Glocke zum Gottesdienst gerufen und zu Beginn des Gottesdienstes läuten alle drei Glocken wieder genau drei Minuten lang. Wird in der Kirche während des Gottesdienstes das Vater Unser geläutet so erklingt in diesem Moment auch die Glocke, damit Menschen zu Hause zum Gebet des Vater Unsers gerufen werden.
Verstirbt ein Mensch, so wird unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Todes die „Totenglocke“ drei Minuten geläutet. Das sogenannte „Verschiedenläuten“. Am Tag vor der Beerdigung findet das sogenannten „Ausläuten“ statt. Wiederum mit zwei Unterbrechungen erklingen drei mal drei Minuten die Glocken.
In der Tradition unserer Pfarrgemeinde beginnt bei einem Mann die große Glocke als erste zu läuten, bei einer Frau die mittlere Glocke und bei einem Kind die kleine Glocke. War der Mann verheiratet, so erklingt als zweite Glocke die mittlere Glocke und war er ledig, so die kleine Glocke. War die verstorbene Frau verheiratet so erklingt nach der mittleren Glocke die große Glocke und war sie ledig die kleine Glocke.
Diese alten Traditionen werden in der Reihenfolge des Läutens der Glocken heute noch wach gehalten.
Die Glocken unterbrechen den Alltag, strukturieren den Tag, erinnern uns ans Gebet, verkündigen Freud und Leid und rufen uns zu den Gottesdiensten.
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Ich freue mich, wenn wir bewusst das Läuten vernehmen und uns von den Glocken zum Gebet und zu den Gottesdiensten rufen lassen.
Mit den besten Segenswünschen!
Euer Pfarrer Michael Guttner
Die Geschichte der evangelischen Kirche Österreichs:
Die Evangelische Kirche in Österreich ist eine Kirche in der Minderheit. Von den 9 Millionen Einwohnern Österreichs gehören ca. 285.000 der Evangelischen Kirche an. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist römisch katholisch mit ca. 5.000.000 Mitgliedern.
Dies war nicht immer so. Eine Zeitreise in die Geschichte zeigt, dass um das Jahr 1600 nahezu 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich evangelisch waren. Die Lehren der Reformation Martin Luthers hatten sich nach der Veröffentlichung der 95 Thesen am 31. Oktober 1517 rasch verbreitet. Kaufleute, Bergleute und Gelehrte sorgten für die Verbreitung. In den großen Städten des Landes wurden von den Ständen evangelische Kirchen erbaut. So sind die heutigen Stadtpfarrkirchen in Klagenfurt und Villach in Kärnten von ihrem Ursprung her evangelische Kirchen.
Dem herrschenden Haus der Habsburger war diese rasche Ausbreitung der Protestanten ein Dorn im Auge. So wurde die Gegenreformation gewaltvoll eingeleitet. Die Protestanten wurden vor die Wahl gestellt, entweder wieder katholisch zu werden oder um des Glaubens willen die Heimat zu verlassen.
„Glaube oder Heimat“ – das war die Alternative vor die Menschen durch nahezu 150 Jahre gestellt wurden. Viele verließen wegen des Glaubens ihre Heimat und gründeten in Deutschland oder in Siebenbürgen im heutigen Rumänien neue Existenzen. Bis heute bestehen hier noch Beziehungen und werden Partnerschaften gelebt wie zwischen der Evangelischen Pfarrgemeinde in Arriach in Kärnten und Wain in Württemberg.
In abgelegen, gebirgigen Gegenden wählten die Protestanten einen anderen Weg. Als sogenannte „Geheimprotestanten“ lebten die Menschen ihren Glauben im Verborgenen. Öffentlich gab man sich als Kathlisch und man besuchte auch hin und wieder die Messe. Im Herzen und im Geheim blieb man aber Protstantisch. In den abgelegenen Bauernhäusern traf man sich im Geheimen zum Gebet. Auf abenteuerliche Weise wurden Bibeln ins Land geschmuggelt. Der „Weg des Buches“ ein Weiterwanderweg von Passau an der Grenze zu Deutschland bis nach Agoritschach -Arnoldstein lässt diese Geschichte gegenwärtig werden.
Unter diesem Link finden sich Informationen zum abenteuerlichen Weg der Bibelschmuggler. http://www.wegdesbuches.eu/index.html
Am Weg des Buches kann die abenteuerliche Geschichte der Protestanten in Österreich erwandert werden.
Die Zeit des Geheimprotestantismus dauerte bis zum Jahr 1781. In diesem Jahr erlies Kaiser Josef II das Toleranzpatent, das den Evangelischen eine eingeschränkte Form der Religionsausübung gewährte. Kirchen durften noch nicht gebaut werden. Bethäuser waren aber geduldet. In Kärnten sind in Watschig bei Hermagor, in Fresach und in der Einöde bei Treffen am Beginn des Gegendtales noch solche ursprünglichen Gebetshäuser erhalten.
Die Ursprünge der Evangelischen Pfarrgemeinde in Feld am See im Gegendtal in Kärnten gehen auf die Zeit des Geheimprotestantismus und zurück. Die Pfarrgemeinde Feld am See wurde 1783 gegründet. Zunächst hatte man nur ein hölzernes Bethaus. Bereits 1787 machte man sich an den Bau eines gemauerten Bethauses - die heutige Evangelische Kirche in Feld am See. Zur Erinnerung an den Bau steht an der Innendecke geschrieben: „Unter Josef dem Zweiten, dem Vater der weisen Religionsduldung ward dieses Bethaus zur Beförderung der Evangelischen Christentumslehre errichtet im sechsten Jahr der hiesigen Toleranz 1787“.
Das kirchliche Leben in der Evangelischen Pfarrgemeinde Feld am See ist heute auch noch ganz anders als in anderen Gegenden Österreichs. Die Mehrheit der Bevölkerung ist Evangelisch. Das gemeinschaftliche und kulturelle Leben des Dorfes ereignet sich in und um die Kirche. Die Evangelische Kirche ist die ältere Kirche im Ort und steht im Mittelpunkt des Dorfes. Die katholische Kirche wurde erst im Jahr 1960 erbaut und steht außerhalb des Dorfes. Etwa 75 Prozent der Bevölkerung sind evangelisch. Die Kinder aus gemischt konfessionellen Ehen werden nahezu zu 100 Prozent evangelisch getauft.
Die historische Bedeutung des Toleranzpatentes aus dem Jahr 1781 für das Leben der Pfarrgemeinde wird auch an zwei Gebäuden der Pfarrgemeinde deutlich. Das stattliche Pfarrhaus wurde zum 100 Jahr Jubiläum des kaiserlichen Gesetzes im Jahr 1881 errichtet. Die Evangelische Kirche in Afritz am See zur 200 jährigen Wiederkehr. Sie trägt den Namen „Jubiläumskirche 1981“ Sie wurde in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchläger im Jahr 1981 eingeweiht, der bei dieser Feier den Satz formulierte: „Die einst verfolgten Evangelischen Christen sind ein unverzichtbarer Teil des Ganzen!“
Wir freuen uns, wenn Sie uns persönlich besuchen oder uns auf unserer Facebook Seite begleiten!
Herzlich willkommen bei uns – Persönlich oder Virtuell!
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Pfarrer Michael Guttner
Mehr Infos zur evangelischen Kirche Österreichs
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